SPECIAL: Ist der CD-Player tot?
Eine sehr provokante, aber bewusst gewählte Überschrift, denn objektiv betrachtet, geht das Angebot an CD-Playern zurück. Mehr und mehr HiFi-Fans kaufen sich zum Streaming-Verstärker einen Plattenspieler, oder aber man kauft Verstärker und Streamer/Netzwerk-Player getrennt, ergänzt wird auch diese Kette wieder gern um einen Plattenspieler.
Die CD – Superstar der 80er und 90er Jahre
Die CD, Wegbereiter digitaler Musik mit ihrem Ursprung in den 70er und 80er Jahren (zur Serienreife kam es in den 80er Jahren) und ihrer enormen Verbreitung in den 90ern, muss zurückstecken. Und auch die wesentlich neuere SACD mit ihrem Frequenzgang bis hoch auf 50 kHz, inklusive Darstellung des Oberwellenbereichs, durchdringt den Markt nicht so, wie es manches Label sicherlich gern hätte.
Wir müssen hier nun aber regulierend eingreifen, denn „tot“ sind die hier genannten Audio-Disc-Medien bestimmt nicht.
Hochklassige CD-Player sind immer im Trend
Zahlreiche hochklassige Hersteller wie Luxman oder Hegel bringen gar neue CD-Player der Spitzenklasse auf den Markt. Entweder, wie bei Hegel, als kompromissloser Audio-CD-Player ausgelegt, ohne weitere Zusatzfunktionen, nur darauf bedacht, traditionelle Audio-CDs in nahezu perfekter Qualität wiederzugeben – oder wie bei Luxman. Der D-03R gibt nicht nur CDs wieder, sondern auch SACDs, und ebenso Musik von Speichermedien, ebenfalls als High Resolution Audio-Dateien.
Denon und Marantz halten ebenfalls immer noch an Discplayern fest, und Marantz konstruiert in den teuren Modellen sogar die Laufwerke selbst – langzeitstabil und exzellent geschirmt, setzen diese Maßstäbe in ihrer Klasse.
Discs mit hohem Stellenwert
Das alles zeigt: CDs und SACDs genießen nach wie vor einen hohen Stellenwert. Auch das Angebot an Medien, besonders an klassischen Audio-CDs, ist trotz der Übermacht der Streaming-Portale noch umfassend. Das hat zur Folge, dass man auch wirklich gute Aufnahmen finden kann, und einige exklusive Editionen gibt es zudem auf SACD.
Das Disc-Ritual
Das Ritual, eine CD oder SACD aus der Sammlung auszusuchen, sie aus dem Case zu holen und sorgfältig auf die Disc-Lade zu legen, ist sozusagen „Schallplatte light“: Wir reden hier nicht über die sensible Wirkung von Vinyl, die nur bei enormer Sorgfalt und Detailliebe des HiFi-Freunds voll zum Tragen kommt. Sondern wir sprechen über die im Vergleich unempfindlicheren Silberlinge, die zwar auch nach Pflege bedürfen und Staub sowie Kratzer nicht mögen, die aber trotzdem im Handling einfacher sind.
Es ist kein großer Aufwand, eine CD oder SACD wiederzugeben, aber es ist trotzdem etwas, das viel mehr sein kann als die neuesten Charthits über Spotity, TIDAL oder qobuz auszuwählen. Musik als Massenkonsum, ohne Verzögerung, schnell, einfach – und emotionslos. Eine Disc, ergänzt durch ein schön gemachtes Booklet, ist da etwas ganz anderes, man „hält die Musik in der Hand“ und fühlt eine ganz andere Bindung.
Die große Sammlung trifft auf moderne Technik
Zudem haben viele Musikliebhaber noch große CD-Sammlungen zuhause, und nicht selten auch einige SACDs. Der wahre Liebhaber trennt sich von seinen Schätzen nicht, sondern sucht lieber eine Möglichkeit, CDs und SACDs noch hochwertiger wiedergeben zu können.
Mit stetig weiterentwickelten D/A-Konvertern, die das digitale Signal in bestmöglicher Form in ein analoges Signal übersetzen, und immer reineren, konsequenteren Signalwegen wachsen CD- und SACD-Player weiter. Diese Technologie bleibt nicht stehen – vielleicht in den preiswerten Segmenten, weil die Käufer, die preislich günstige CD-Player einst kauften, vermutlich entweder heute streamen oder längst zu teureren Modellen gewechselt sind.
Auch die Jugend hört CD
Und das immer wieder vorgebrachte Argument, „die Jugend“ hätte ohnehin kein Interesse an CD & co., stimmt so auch nicht. Die Schallplatte, die Kompaktkassette, und auch die CD stehen für „Retro-Chic“ und sind bei bestimmten, auch jüngeren Zielgruppen wieder richtig „in“. Musik genießen wie früher die Eltern – oder auch die Großeltern: Das möchten mehr Menschen, als man spontan vermuten würde.
Signalausgabe analog oder digital
Darum bleiben gerade hochwertige CD- und SACD/CD-Player wichtig. Oftmals verfügen sie über analoge und digitale Ausgänge, sodass man entweder, möchte man den internen D/A-Wandler nutzen, den analogen Ausgang wählt, oder man verwendet den digitalen Ausgang, wenn zum Beispiel der Verstärker oder die Vorstufe, die man einsetzt, einen besonders präzise arbeitenden, hochwertigen D/A-Konverter besitzt.
Fazit
Musikhören mit Stil
Viele HiFi-Fans nutzen aber auch sehr hochwertige, rein analoge Verstärker, sodass man hier dann auch gern einen CD/SACD-Player mit exzellentem DAC als Zuspieler kauft. Mit erstklassigen Baugruppen, auch, was die Netzteilsektion betrifft, können viele Player gehobener Preisklassen ab rund 1.500 EUR aufwarten.
Und unserer Meinung nach lohnt sich die Anschaffung nach wie vor – denn Musikhören sollte Stil haben und nicht mit bloßem, schnellen Konsum gleichgesetzt werden.